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GLOCKEN, dabei
Willkommen zu unserem Gottesdienst
am Sonntag Kantate.Die meisten Lieder dafür finden Sie im Evangelischen Gesangbuch.
Wir sagen sie jeweils an; wer sie schon vorher heraussuchen will, es sind die Nummern:
501, 281, 107, 302 und 503.
Lektor ist heute Michael Dörr,
mein Name ist Malte Koopmann.
Sie hören heute als Musik zum Eingang
von Felix Mendelsson Bartholdy
„Singet dem Herrn ein neues Lied“
Der Text sind die ersten drei Verse
aus dem Tagespsalm 96.
MUSIK zum Eingang
VOTUM Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes./ Amen./ Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat, /der Bund und Treue hält ewiglich / und der nicht preisgibt das Werk seiner Hände.
Vierter Sonntag nach Ostern:
Kantate
Unser Leben sei ein Lobgesang
auf die wunderbare Macht und Güte Gottes.
Wenn einem so viel Schönes wird beschert-
das ist schon viele Lieder wert.
Lasst uns singen!
Kantate!
LIED 501
1. Wie lieblich ist der Maien/ aus lauter Gottesgüt,/ des sich die Menschen freuen,
weil alles grünt und blüht./ Die Tier sieht man jetzt springen/ mit Lust auf grüner Weid,
die Vöglein hört man singen,/ die loben Gott mit Freud.
2. Herr, dir sei Lob und Ehre/ für solche Gaben dein!/ Die Blüt zur Frucht vermehre,
lass sie ersprießlich sein./ Es steht in deinen Händen,/ dein Macht und Güt ist groß;
drum wollst du von uns wenden/ Mehltau, Frost, Reif und Schloß
3. Herr, lass die Sonne blicken/ ins finstre Herze mein,/ damit sich’s möge schicken,
fröhlich im Geist zu sein,/ die größte Lust zu haben/ allein an deinem Wort,
das mich im Kreuz kann laben/ und weist des Himmels Pfort.
LITURGISCHE HINFÜHRUNG + SP
Zum Erkennen kommt Gefühl
zum Wort der Ton
zur Bewegung der Takt
aus dem Menschen kommt ein Lied
frei, ohne jede Hemmung, ja:
Gott schenkt uns diesen Tag
unser Leben
unser Glück
das Heil
Singet dem HERRN ein neues Lied, denn
er tut Wunder.
(Ps 96,1)
***
Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen und mit Psalmen ihm jauchzen!
Denn der Herr ist ein großer Gott.
Lasst uns Psalm 96 im Wechsel sprechen:
Singet dem HERRN ein neues Lied,
denn er tut Wunder. Er schafft Heil mit seiner Rechten
und mit seinem heiligen Arm.
2 Der HERR lässt sein Heil verkündigen;
vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar.
3 Er gedenkt an seine Gnade und Treue für das Haus Israel,
aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.
4 Jauchzet dem HERRN, alle Welt,
singet, rühmet und lobet!
5 Lobet den HERRN mit Harfen,
mit Harfen und mit Saitenspiel!
6 Mit Trompeten und Posaunen
jauchzet vor dem HERRN, dem König!
7 Das Meer brause und was darinnen ist,
der Erdkreis und die darauf wohnen.
8 Die Ströme sollen in die Hände klatschen,
und alle Berge seien fröhlich
9 vor dem HERRN; denn er kommt, das Erdreich zu richten.
Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit
und die Völker, wie es recht ist.
AMEN
LIED 281,3
3. Anbetung, Ehre, Dank und Ruhm/ sei unserm Gott im Heiligtum,/ der Tag für Tag uns segnet;/ dem Gott, der Lasten auf uns legt,/ doch uns mit unsern Lasten trägt/ und uns mit Huld begegnet./ Sollt ihm, dem Herrn der Herrlichkeit,/ dem Gott vollkommner Seligkeit,/nicht Ruhm und Ehr gebühren?/ Er kann, er will, er wird in Not/ vom Tode selbst und durch den Tod/ uns zu dem Leben führen.
LEKTORIN
(1) Ich erinnere an das dritte Gebot:
Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen;
denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.
Martin Luther erklärt das im kleinen Katechismus so:
Wir sollen Gott fürchten und lieben,
dass wir bei seinem Namen
nicht fluchen, schwören, zaubern, lügen oder trügen,
sondern ihn in allen Nöten anrufen, beten, loben und danken.
Und der Heidelberger Katechismus fragt:
Darf man aber überhaupt bei dem Namen Gottes einen Eid schwören?
Ja, wenn es die Obrigkeit fordert
oder die Not es gebietet,
auf diese Weise Treue und Wahrheit
zu Gottes Ehre und des Nächsten Wohl zu erhalten und zu fördern.
Denn solches Schwören ist
in Gottes Wort begründet.
Deshalb haben die Menschen
im Alten und Neuen Testament
zu Recht davon Gebrauch gemacht.
Können aber die zu Gott Bekehrten diese Gebote vollkommen halten?
Nein, sondern es kommen auch die frömmsten Menschen
in diesem Leben über einen geringen Anfang
dieses Gehorsams nicht hinaus.
Wohl aber beginnen sie, mit fester Absicht
nicht nur nach einigen, sondern nach allen Geboten Gottes zu leben.
AMEN.
Schon im Licht der zehn Gebote ist zu erkennen,
wie sehr wir angewiesen sind
auf die Barmherzigkeit des Herrn.
So lasst uns beten:
Barmherziger Gott, deine Gnade ist groß.
Wir singen dir
dankbar für deine große Güte
und glücklich über diesen Tag.
Wir stimmen mit ein
in den Gesang des Universums
zu deiner Ehre.
Wir klammern uns an den Trost der Lieder,
wenn unser Herz schwer ist,
und wir protestieren
mit dem Lob deiner Barmherzigkeit
gegen die Unbarmherzigkeit
unserer Welt.
Gott, höre alles,
was wir uns vom Herzen singen
und in unsere Töne legen.
Nimm unsern Gesang
als Zeichen unserer Liebe
zu dir.
Bring uns zurück zur Quelle des Lebens:
zu deiner großen Barmherzigkeit.
AMEN.
AMEN.
Halleluja!
Jauchzet Gott, alle Lande
Lobsinget zur Ehre seines Namens,
rühmet ihn herrlich!
Halleluja.
Der Herr ist auferstanden,
er ist wahrhaftig auferstanden.
Halleluja!
AMEN
LIED 107 1+2
1. Wir danken dir, Herr Jesu Christ,/ dass du vom Tod erstanden bist/ und hast dem Tod zerstört sein Macht/ und uns zum Leben wiederbracht./ Halleluja.
2. Wir bitten dich durch deine Gnad:/ nimm von uns unsre Missetat/ und hilf uns durch die Güte dein,/ dass wir dein treuen Diener sein./ Halleluja.
(2) Aus dem Evangelium nach Lk 19,37–40
37 Und als er schon nahe am Abhang des Ölbergs war, fing die ganze Menge der Jünger an, mit Freuden Gott zu loben mit lauter Stimme über alle Taten, die sie gesehen hatten, 38 und sprachen: Gelobt sei, der da kommt, der König, in dem Namen des Herrn! Friede sei im Himmel und Ehre in der Höhe!
39 Und einige von den Pharisäern in der Menge sprachen zu ihm: Meister, weise doch deine Jünger zurecht! 40 Er antwortete und sprach: Ich sage euch: Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien.
Selig sind,
die das Wort Gottes hören und bewahren! (Lk 11, 28)
AMEN.
Lasst uns das Geheimnis Gottes preisen
und miteinander bekennen:
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. AMEN
LIED Du meine Seele singe 302 1.2.5.8
1. Du meine Seele, singe,/ wohlauf und singe schön/ dem, welchem alle Dinge/ zu Dienst und Willen stehn./ Ich will den Herren droben/ hier preisen auf der Erd;/ ich will ihn herzlich loben,/ solang ich leben werd.
2. Wohl dem, der einzig schauet/ nach Jakobs Gott und Heil!/ Wer dem sich anvertrauet,/ der hat das beste Teil,/ das höchste Gut erlesen,/ den schönsten Schatz geliebt;/ sein Herz und ganzes Wesen/ bleibt ewig unbetrübt.
5. Er weiß viel tausend Weisen,/ zu retten aus dem Tod,/ ernährt und gibet Speisen/ zur Zeit der Hungersnot,/ macht schöne rote Wangen/ oft bei geringem Mahl;/ und die da sind gefangen,/ die reißt er aus der Qual.
8. Ach ich bin viel zu wenig,/ zu rühmen seinen Ruhm;/ der Herr allein ist König,/ ich eine welke Blum./ Jedoch weil ich gehöre/ gen Zion in sein Zelt,/ ist’s billig, dass ich mehre/ sein Lob vor aller Welt.
LASST UNS BETEN:
Allmächtiger, ewiger Gott,
alle deine Werke preisen deine wunderbare Taten.
Wir bitten dich:
Lass unser Leben ein Loblied auf dich sein,
damit dein Name
durch uns gepriesen und geheiligt wird.
AMEN.
GNADE SEI MIT EUCH und Friede von dem,
der da ist, der da war und der da kommt. AMEN!
Als meine Eltern mit mir in den 70er Jahren nach Brandenburg zogen, sah diese Stadt noch sehr verwahrlost aus. Ich kann mich erinnern, dass die Katharinenkirche innen völlig grau war und die meisten Fenster kaputt. Bei der ersten Predigt meines Vaters habe ich drei Tauben auf dem Schalldeckel der Kanzel gesehen. Nicht etwa die Symbole des Heiligen Geistes, sondern sehr lebendig vor sich hin gurrende.
Besonders traurig fand ich Zustand der Hauptstraße, bei der es auf der Seite, wo die Katharinenkirche steht, nicht einmal einen befestigten Bürgersteig gab. Darum war ich ziemlich stolz, als die Hauptstraße irgendwann zur Fußgängerzone erklärt und umgebaut wurde. Zwar im typischen DDR-Charme, aber immerhin: Wir hatten unseren eigenen „Boulevard“ (was ist, wenn ein Polizist tot umfällt…).
Als ich den meinem Freund Carsten aus „Westberlin“ (ihr wisst, diese Insel im roten Meer mit 10 Buchstaben) den Straßenabschnitt an einem Freitag Nachmittag präsentierte, konnte der sich das Kopfschütteln nicht verkneifen. Er meinte, dass ein Boulevard nicht schon dazu zum Boulevard wird, dass man Gehwegplatten verlegt und keine Autos mehr dort langfahren lässt. Dazu bräuchte er auch eine besondere Atmosphäre. Und hier seien ja nicht mal Straßenmusiker.
Als ich das erste Mal im Frühling 1989 in den Westen fahren durfte und Carsten HEIMLICH besucht habe (ich hatte ja nur ein Visum für Westdeutschland und nicht für die Insel im roten Meer), waren wir zusammen auf dem Kudamm. Und da habe ich verstanden, was er meinte. Vor allem, was die Straßenmusiker anging.
Ein Quartett aus Peru, Solisten an der Geige oder der Gitarre, Straßenkünstler, die schrill geschminkt und scheinbar stundenlang unbeweglich wie eine Statue dastanden, ein Gesangsquartett, das Operettenchöre sang. Da wurde mir ganz anders ums Herz, und ich begann, meinen illegalen Ausflug richtig zu genießen.
Ja, es ist so: Musik ändert für mich alles. Sogar die Atmosphäre in einer Fußgängerzone, in der die Menschen doch eigentlich nichts anderes machen, als von einem Laden in den nächsten zu gehen. Musik nimmt mir den Stress, stiftet mir gute Laune, Trost, Kraft oder auch Mut – ganz wie ich es brauche. Selbst ein Waldspaziergang ändert sich jetzt im Frühling, wenn die Vögel ihres Herzens Lust in die Welt hinaussingen.
Und das geht wohl allen Menschen so. Auch denen, die landläufig als „unmusikalisch“ bezeichnet werden. Ich weiß gar nicht, ob es die wirklich gibt. Ich habe jedenfalls noch niemanden getroffen, der „Nie mehr zweite Liga“ nicht von „Happy Birthday“ unterscheiden konnte.
Aber überall sind Menschen, die Musik hören, machen oder selbst singen, ohne Skrupel auch schräg: Die ganze Fankurve im Fußballstadion, Soldaten auf dem Weg zu einer gefährlichen Patrouille, Chor und Orchester im Konzertsaal. Eltern, die Schlaflieder singen; der Nachbar von oben bei der Gartenarbeit oder wir hier beim Gottesdienst.
Das Musik therapeutisch positive Wirkung hat, haben Psychologen belegt und Musiktherapeuten leben davon. Gewusst haben Menschen das aber wohl schon, lange bevor die Psychologie überhaupt erfunden wurde. Wohl jeder kennt das biblische Buch der Psalmen – Lieder, in denen sich die Israeliten von der Seele singen, was ihr Leben mit ihrem Gott ausmacht.
Und Seelsorger wie Paul Gerhardt brachte es schon 1653 auf den Punkt, was beim Singen passiert: „Ich singe dir mit Herz und Mund, Herr, meines Herzens Lust.“ Die Herzenslust am Leben, trotz Tod, Verwüstung und Leid, die der dreißigjährige Krieg über sein Land und sein Leben gebracht hatten, muss aus ihm heraus. Und da genügen einfache Worte nicht, sie brauchen Versmaß, Melodie, Takt.
Und das nicht nur, um sich und seinen Gefühlen Luft zu machen: „Ich sing – und mach auf Erden kund, was mir von dir bewusst.“ (EG 324,1) Alle, die ihn hören, sollen wissen, wie es ihm geht – und das er weiß, dass der dreieine Gott Ursprung all dessen ist, was ein glückliches Leben ausmacht.
Ähnlich ist das im zweiten Wochenlied zu hören. „Ich sing Dir mein Lied, in ihm klingt mein Leben…“. Lasst uns die ersten beiden Strophen singen:
1. Ich sing dir mein Lied/ in ihm klingt mein Leben/ Die Töne den Klang/ hast du mir gegeben/ von Wachsen und Werden, von Himmel und Erde/ du Quelle des Lebens. Dir sing ich mein Lied.
2. Ich sing dir mein Lied/ in ihm klingt mein Leben/ Den Rhythmus, den Schwung/ hast du mir gegeben/ von deiner Geschichte, in die du uns mitnimmst/ du Hüter des Lebens. Dir sing ich mein Lied.
Gott nimmt uns mit in den Rhythmus, den Schwung seiner Geschichte. Und auch die ist voller Musik. Unter anderem erzählt der Chronist in einer Begebenheit davon. Der Tempel in Jerusalem war fertig gestellt worden. Die Stiftshütte, die transportabel war und als Heiligtum Israel von Ort zu Ort begleitet hatte, zog in den neuen Tempel ein. Und, ich lese aus 2. Chr 5 (2-5/12-14) den Predigttext für heute:
2 Da versammelte Salomo alle Ältesten Israels, alle Häupter der Stämme und die Fürsten der Sippen Israels in Jerusalem, damit sie die Lade des Bundes des HERRN hinaufbrächten aus der Stadt Davids, das ist Zion. 3 Und es versammelten sich beim König alle Männer Israels zum Fest, das im siebenten Monat ist. 4 Und es kamen alle Ältesten Israels, und die Leviten hoben die Lade auf 5 und brachten sie hinauf samt der Stiftshütte und allem heiligen Gerät, das in der Stiftshütte war; es brachten sie hinauf die Priester und Leviten.
12 und alle Leviten, die Sänger waren, nämlich Asaf, Heman und Jedutun und ihre Söhne und Brüder, angetan mit feiner Leinwand, standen östlich vom Altar mit Zimbeln, Psaltern und Harfen und bei ihnen hundertzwanzig Priester, die mit Trompeten bliesen. 13 UND ES WAR, ALS WÄRE ES EINER, der trompetete und sänge, als hörte man EINE Stimme loben und danken dem HERRN. Und als sich die Stimme der Trompeten, Zimbeln und Saitenspiele erhob und man den HERRN lobte: »Er ist gütig, und seine Barmherzigkeit währt ewig«, da wurde das Haus erfüllt mit einer Wolke, als das Haus des HERRN, 14 sodass die Priester nicht zum Dienst hinzutreten konnten wegen der Wolke; denn die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus Gottes.
Ein Großaufgebot von Chor, Soloinstrumenten und Blasorchester. eigentlich beste Voraussetzungen für ein heilloses Durcheinander. Aber das glatte Gegenteil passiert: Alles passt zusammen, EINE große Musik, EINE Stimme. Ein Gänsehautmoment.
Diesen Gänsehautmoment versucht der Chronist in Worte zu fassen und auf Papier festzuhalten (ab 13b): „Und als sich die Stimme der Trompeten, Zimbeln und Saitenspiele erhob und man den HERRN lobte: »Er ist gütig, und seine Barmherzigkeit währt ewig«, da wurde das Haus erfüllt mit einer Wolke, als das Haus des HERRN, 14 sodass die Priester nicht zum Dienst hinzutreten konnten wegen der Wolke; denn die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus Gottes.“
Nun mag man einwenden: Das ist doch alles religiöse Propaganda! und hat damit nicht einmal unrecht. Denn dem Chronisten geht es tatsächlich nicht so sehr um die Übermittlung von Fakten und Daten. Auch wenn sein Name das vermuten lassen könnte. Ihm geht es eher darum, den Gott Israels als den großen, wahren und EINZIGEN zu beschreiben, der diesen Namen wirklich verdient: Gott.
Und hier versucht er eben zu zeigen, welchen Eindruck diese Musik auf die Menschen machte. SIE erzeugte diese Wolke, nicht etwa der Rauch von Brandopfern oder weil die Priester nicht ordentlich mit ihren Weihrauchschalen hätten umgehen können. Die Musik lässt die Menschen „die Herrlichkeit des HERRN“ sehen. Erleben, wie Gott sie mit Haut und Haar in seinen Bann zieht. Sogar die Priester, die doch eigentlich sowieso von Gott ergriffen sein sollten: Für einen langen Moment sind sie nicht in der Lage, ihren dienstlichen Verpflichtungen nachzukommen.
Und wer zum Beispiel schon mal auf einem Kirchentag war, der weiß wie das klingt, wenn über 1000 Blechbläser gemeinsam aufspielen. Wenn tausende Menschen dazu singen. Egal ob entlang des Rheins oder im Stadion beim Abschlussgottesdienst: Emotionen pur, die man so schnell nicht mehr vergisst.
Und wie sollte man die Größe Gottes anders beschreiben? Wie könnte man sie in einfache Worte fassen? Oder jemand anderem zeigen, wie „umwerfend“ Gott ist? Besser als mit einem Lied geht das kaum: Wohlgesetzte Worte, eingängige Musik, ein Rhythmus, der einem in die Knochen fährt.
Ich sing dir mein Lied: Strophen 3+4
3 Ich sing dir mein Lied/ in ihm klingt mein Leben/ Die Tonart, den Takt/ hast du mir gegeben/ die Nähe, die heil macht, wir können dich finden/ du Wunder des Lebens. Dir sing ich mein Lied.
4 Ich sing dir mein Lied/ in ihm klingt mein Leben/ Die Höhen, die Tiefen / hast du mir gegeben/ Du hältst uns zusammen trotz Streit und Verletzung/ du Freundin des Lebens. Dir sing ich mein Lied.
Meine Schwestern, meine Brüder:
Wie haben die Menschen damals in Jerusalem den Tempel wieder verlassen?
Für den Chronisten hat das, was geschehen ist, das Steingebäude des Tempels zum Haus des Herrn gemacht. Gott selbst war es, der aus den vielen einzelnen Akteuren EINE große Stimme, eine Melodie und ein Wort gemacht hat:
Er ist gütig, und seine Barmherzigkeit ist ewig.
Die Menschen haben Gottes Güte erlebt:
Seine milde und freundliche, von Wohlwollen und Nachsicht bestimmte Haltung gegenüber seinen Geschöpfen.
Die Menschen haben Gottes Barmherzigkeit erlebt:
Der sein Herz für die Not seiner Menschen öffnet und sich ihrer annimmt.
Güte und Barmherzigkeit: Die Menschen haben diese Worte eben nicht nur GEHÖRT. Diese Worte waren getragen, umschrieben und gemalt von Melodie, von Takt, von Musik. Güte und Barmherzigkeit wurden größer, als Worte sie hätten beschreiben können. Sie erreichten durch Kopf und Gefühl schließlich das Herz, den Mittelpunkt des Menschen. Den Ort, an dem von Alters her das Leben und die Liebe im Menschen verortet sind.
Und jeder, der diesen Gott so kennengelernt hat, wird ihn nie wieder vergessen können. Dem wird das Herz übergehen. Weil Güte und Barmherzigkeit Gottes für jeden Menschen lebenslang Segen und in der Folge Heil bedeuten.
Wir haben gerade gesungen: „… die Nähe, die heil macht, wir können dich finden/ du Wunder des Lebens. DIR sing ich mein Lied.“ Singen kann diese Nähe erlebbar machen. Das Gott sich von uns finden lässt, dass wir ALLE seine Güte und Barmherzigkeit erleben:
Aus dem Wissen darum kann Gewissheit werden.
Aus jedem Leben kann ein Leben mit Gott werden. „Die Höhen, die Tiefen hast du mir gegeben… du hältst uns zusammen trotz Streit und Verletzung…“ Das alles gehört zum Leben, und nichts davon wird je ohne Gott sein. Und es gibt darum auch nichts, was dem Leben des Menschen ernsten Schaden zufügen könnte.
Vielleicht habt ihr nachher einen „Floh im Ohr“.
Oder noch eine Erinnerung an einen Gänsehautmoment bei der Musik.
In jedem Fall: Wenn zum Wissen auch noch das Gefühl kommt, zum Wort Ton und Takt, dann werden Gottes Güte und Barmherzigkeit auch unsere Herzen erreichen.
Egal, ob die Töne „richtig“ oder „falsch“ sind, egal ob mit Mund-Nasenschutz vor dem Gesicht oder nur leise gesummt:
Die Liebe Gottes, die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes
werden unsere Herzen erreichen
und unser Leben heil machen. AMEN
12 LIED Ich sing dir mein Lied 5
5 Ich sing dir mein Lied/ in ihm klingt mein Leben/ Die Töne den Klang/ hast du mir gegeben/ von Zeichen der Hoffnung auf steinigen Wegen/ du Zukunft des Lebens. Dir sing ich mein Lied.
Lasst uns beten:
Barmherziger, gnädiger Gott! Dein Lob singen wir – aus Freude an unserem Leben und auch aus Protest gegen alles Elend, das den Jubel deiner Schöpfung erstickt. Breite deine Gerechtigkeit aus über unsere Welt, und lass sie im Licht deiner Wahrheit zu neuem Glanz kommen.
Wir bitten dich für alle, die immer noch das alte Lied spielen vom Tod und von der Verachtung
menschlicher Würde und menschlichen Glücks. Zieh sie zur Rechenschaft, erfülle sie mit einem neuen Geist und mit Liebe zum Leben.
Wir bitten dich für alle, denen das Singen gerade vergeht, weil sie Angst haben vor dem Virus, vor Krankheit und Tod, oder weil sie zu Furchtbares gesehen und erlebt haben:
für die Menschen auf der Flucht, für die vergewaltigten Frauen, für die Kinder, die um ihre Kindheit betrogen werden.
Für alle, denen Kummer und ohnmächtige Wut die Kehle zuschnüren, bitten wir dich: Mache doch ihrer Not ein Ende, richte sie auf und gib ihrem Leben eine neue Wendung!
Stärke alle, die gerade in diesen Tagen mit Hingabe daran arbeiten, dass deine Geschöpfe in Würde leben
und auch in Würde sterben können. Lass uns nicht müde werden in der Hoffnung auf dich,
du Gott der Güte und Barmherzigkeit.
UNSER Vater im Himmel.
Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
AMEN.
(3) Abkündigungen
Den nächsten Gottesdienst können sie
am Sonntag Rogate lesen und auch nachhören.
Das ist heute in einer Woche.
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In der kommenden Woche berät das Presbyterium in einer Telefonkonferenz, ab wann und in vor allem in welcher Form wieder Gottesdienste in unseren Kirchen stattfinden sollen.
Hilf mir und segne meinen Geist – aus dem Lied „Geh aus mein Herz und suche Freud“ Nummer 503 die letzten drei Strophen 13-15
13. Hilf mir und segne meinen Geist/ mit Segen, der vom Himmel fleußt,/ dass ich dir stetig blühe;/ gib, dass der Sommer deiner Gnad/ in meiner Seele früh und spat/ viel Glaubensfrüchte ziehe,/ viel Glaubensfrüchte ziehe.
14. Mach in mir deinem Geiste Raum,/ dass ich dir werd ein guter Baum,/ und lass mich Wurzel treiben./ Verleihe, dass zu deinem Ruhm/ ich deines Gartens schöne Blum/ und Pflanze möge bleiben,/ und Pflanze möge bleiben.
15. Erwähle mich zum Paradeis/ und lass mich bis zur letzten Reis/ an Leib und Seele grünen,/ so will ich dir und deiner Ehr/ allein und sonsten keinem mehr/ hier und dort ewig dienen,/ hier und dort ewig dienen.
SEGEN
Es segne und behüte uns der dreieine Gott.
Gott Vater, zu dem wir jederzeit mit allen Bitten kommen dürfen;
Gott Sohn, der uns Bruder geworden und für uns auferstanden ist,
und Gott Heiliger Geist, der uns Beistand ist und bleiben wird.
AMEN
Hören sie zum Schluss des Gottesdienstes
noch einmal
Felix Mendelsson Bartholdy
„Verleih uns Frieden gnädiglich“
16 MUSIK zum Ausgang
Und am Sonntag Kantate gibt es eine
weihnachtliche ZUGABE:
18: Es wird ein Stern aus Jacob aufgehn